Die Deutschen Hochschulmeisterschaften im Judo waren auch in diesem Jahr ein beeindruckendes Event, das die Vielseitigkeit und Stärke des Hochschulsports in Deutschland unter Beweis stellte. Fast 450 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus knapp 100 Hochschulen waren gemeldet und hatten sich am Samstag in Duisburg versammelten, um in der Walter-Schädlich-Halle in Duisburg-Hamborn auf fünf Matten im Einzel um Titel und Platzierungen zu kämpfen. Die Ausrichtung der Meisterschaft durch die Universität Duisburg-Essen in Zusammenarbeit mit dem PSV Duisburg zeigt das Engagement und die organisatorischen Fähigkeiten der regionalen Hochschul- und Sportvereinslandschaft.
Marina Zapros von der JKG Essen, trat als Bronzemedaillengewinnerin der deutschen Polizeimeisterschaften für die Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung (HSPV NRW) in der stark besetzten Gewichtsklasse bis 63 kg an. Trotz der berufsbedingt eingeschränkten Vorbereitung startete sie konzentriert in den Wettkampf. Unglücklicherweise musste sie sich jedoch bereits in der Vorrunde geschlagen geben. Im ersten Kampf unterlag sie einer späteren Drittplatzierten nach einer unsauber angesetzte Würgetechnik im Boden, die von den Kampfrichtern nicht erkannt wurde. Die Enttäuschung war entsprechend groß, da Zapros nicht nur als ehrgeizige Wettkämpferin, sondern auch als vorbildliche und faire Sportsfrau geschätzt wird. Ihr Ausscheiden in der Vorrunde unterstreicht, wie herausfordernd das Niveau der Hochschulmeisterschaften ist und wie wichtig eine klare Regelauslegung in solch engen Wettkampfsituationen bleibt.
Mehr Glück und sportlicher Erfolg war Lara Lewandowitz in der Gewichtsklasse +78 kg vergönnt. Die Essenerin studiert in einem Masterstudiengang an der IU Internationale Hochschule und ist vielen Kindern als frühere Kinder- und Jugendtrainerin der JKG Essen bekannt. In ihrem ersten Kampf besiegte Lewandowitz routiniert Elisabeth Seidl (HS Ravensburg-Weingarten) aus Württemberg. Ihre Wettkampfpause nutzte sie gezielt dazu, ihre nächsten potentiellen Gegnerinnen im Kampfgeschehen auszuloten und sich taktisch auf diese Einzustellen. Dies ist nicht nur im Schwergewicht von besonderer Bedeutung, was sich im nächsten Kampf zeigte. Mit Zita Notter aus Bayern (HS Neu-Ulm) stand Lewandowitz eine international erfahrene Kämpferin gegenüber, die bei Weltmeisterschaften und auf Europäischer Ebene Podest-Platzierungen vorweisen konnte. Der Respekt vor der Gegnerin wich jedoch schnell dem sportliche Ehrgeiz von Lewandowitz. Taktisch gut eingestellt gelang es ihr im entscheidenden Moment den Angriff der wesentlich schwereren und eineinhalb Köpfe größere Gegnerin für sich zu nutzen und diese in einer Konterbewegung auf die Tatami zu befördern. Unter Beifall des Publikums konnte Lewandowitz damit in das Finale gegen Cora Sturm (UNI Rostock) einziehen, die auch alle ihre Kämpfe vorzeitig für sich entscheiden konnte. Nach starkem Auftakt von Lewandowitz geriet diese gegen die erfahrene Bundesligakämpferin Sturm in der letzten Minute der Kampfzeit in einen Haltegriff, aus dem sie sich nicht mehr befreien konnte. Als Vizedeutsche-
Nicht unerwähnt bleiben darf, dass Marina Zapros trotzt ihres frühen Ausscheidens am Morgen in der Halle blieb um ihre Vereinskollegin Lara Lewandowitz am Nachmittag beim Warmmachen als Partnerin unterstützen zu können und sie in den folgenden Kämpfen anfeuern zu können. Auch Titus Clemens aus der Männermannschaft wirkte ebenso unterstützend mit, wie Lena Gierig, die Zapros beim Warmmachen als Partnerin unterstützte. Da Gierig erst vor wenigen Wochen erfolgreich ihr erstes juristisches Staatsexamen abgelegt hatte, verzichtete sie trainingsbedingt auf einen Start bei den DHM. Auch sie ist vielen Kindern und Jugendlichen als erfahrenen Wettkämpferin und Trainerin bekannt.
Der Verein beglückwünscht Lena zum ersten juristischen Staatsexamen und Lara zu ihrem beeindruckenden Wettkamperfolg!